Bad Belzig. (krä) Die im vergangenen Jahr an den Bad Belziger Gedenkstätten im Grünen Grund und auf dem Gertraudenfriedhof gepflanzten Rosenstöcke – ein Geschenk der französischen Amicale de Ravensbrück anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung des KZ-Roederhof – wurden am Montag geweiht. Dazu weilten Nachfahren ehemaliger Häftlingsfrauen, die in der Vereinigung zusammenfanden, in der Stadt.

Der stellvertretende Bürgermeister Christoph Grund begrüßte die Gäste an der Gedenkstätte im Grünen Grund und äußerte seine Freude darüber, dass nach so vielen Jahren das Andenken an die Opfer des Nationalsozialismus noch immer aufrecht erhalten wird. Schüler des Fläming Gymnasiums und französische Schüler, die die Frauen der Amicale begleiteten, trugen während des Gedenkens Gedichte vor. Maria Cabeza-Marnet erzählte von der Initiative der Amicale de Ravensbrück und den „Rosen der Auferstehung“ (Résurrection). „Am Anfang war das Projekt verrückt, utopisch, fantastisch und sehr weiblich“, so Cabeza-Marnet. Die Worte der Französin übersetzte die Berlinerin Ines Wuschek, die die Reisegruppe aus Frankreich begleitete und seit Jahren den Kontakt zu den ehemaligen Häftlingsfrauen aus Ravensbrück und deren Nachfahren in der Amicale hält. Die hat die Rosen der Auferstehung züchten lassen (BRAWO berichtete). Ziel war, 1000 Rosen zu pflanzen, die ein Netz bilden und so an die Häftlingsfrauen in Ravensbrück und den Außenlagern erinnern. Wie am Tag zuvor in der Gedenkstätte Ravensbrück, wo an der „Mauer der Nationen“ 160 Rosenstöcke gepflanzt wurden, erzählte Marie Cabeza-Marnet auch in Bad Belzig von der Idee der 1000 Rosen, die wie ein Band die Orte verbinden sollen, in denen deportierte Frauen furchtbares erleben mussten. Mit berührenden Worten. Die Rosen sind, so Cabeza-Marnet „lebendiges Wesen, Denkmal und symbol der Liebe. Kreiert von Frauen, die rebellisch, mutig, frei waren und aus der Hölle zurückgekehrt sind.“ Der kleinen Zeremonie im Grünen Grund folgte ein Gedenken auf dem Gertraudenfriedhof. Dort hatten die ersten Rosen bereits im vergangenen Sommer ihre Blüten geöffnet. „Die 1000 Rosen der Auferstehung waren ein Abenteuer und ihre Teilnahme, der schönste Freundschaftsbeweis“, so Gabeza-Marnet an Christoph Grund, die Vertreter des Förderkreises Roederhof und an die Bad Belziger, die am Gedenken in der Kur- und Kreisstadt teilnahmen.


Quelle: BRAWO vom Sonntag, 24. April 2016, Seite 6